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"equipoise", 2006, Flyer der Ausstellung |
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"equipoise"
eine 2006 entstandene Werkserie,
bestehend aus 15 Gemälden & vier Zeichnungen
Aus dem Pressetext:
Irgendwo zwischen Photorealismus und Impressionismus scheinen sich die monochromen Frauenakte zu bewegen, deren stille Präsenz den Betrachter in ihren Bann zieht. Stellenweise verflüssigen sich die Konturen, scheinen sich aufzulösen, um mit dem Hintergrund zu verschmelzen. Die Figuren mit ihren stilisierten Posen erwecken den Eindruck, als seien sie nicht auf die Leinwand gemalt, sondern als lösten sie sich vielmehr daraus hervor.
Eingebettet in den Hintergrund mit seinen fließenden Strukturen finden sich Baupläne und Rißzeichnungen von historischer Militärmaschinerie. Die Flugzeuge, Maschinengewehre und Bomben strahlen eine eigentümliche Entrücktheit von ihrer konzeptionellen Bestimmung aus. Nähere Betrachtung offenbart, daß sie derselben Zeitepoche entstammen, wie die Frauenakte, die sich vor ihnen drapieren.
Vollends aufgelöst wird die Zweidimensionalität der Leinwand durch die vom Hintergrund entkoppelten Vogelmotive. Die sämtlich im Flug erfassten Vögel sind den menschlichen Figuren im gleichen Maße entrückt, wie diese den Objekten der Zerstörung.
Halb überdeckt von den teils verfließenden, teils schattenwurf-ähnlichen Farbstrukturen des Hintergrundes, der die klaren Formen der Blaupausen überdeckt, sind diese Objekte wie verschlungen vom Fluß der Zeit.
Ihre Präsenz, die so un-ignorierbar ist, wie die Gültigkeit Ihres Entwurfs, scheint jedoch dem willentlichen Vergessen preisgegeben zu sein. Dieser Akt der Leugnung in seinen verschiedenen Formen ist in den Gesichtern der Frauen zu sehen, die nur halb gefangen sind in dem Hintergrund ihrer Epoche.
Fast träumerisch halten die Figuren fest an ihrer Dreidimensionalität, als würden sie sich dem Kontext Ihres Zeitabschnitt zu entziehen suchen.
In noch größerem Maß entkoppelt von der Kausalität des Hintergrunds sind die Vögel. Ihre scharf abgegrenzten Formen scheinen ein Bekenntnis zu der Natur ihres Wesens in dem Maß darzustellen, wie die sich verflüssigenden Konturen der weiblichen Formen Zeugnis ablegen über die Weigerung des Menschen, seine Natur als solche zu akzeptieren.
Das Wort "equipoise" umschreibt einen Zustand der Balance, der über naturwissenschaftliche Zusammenhänge hinaus die Aspekte moralischer, politischer oder sozialer Natur einschließt. Der Begriff beschreibt Gleichgewicht als Ergebnis aktiven Tarierens.
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